Wir Rugen
Wer wir sind und wofür wir stehen
Hier auf dieser Seite möchten wir dir ein wenig etwas über uns erzählen. Du musst wissen, Studentenverbindungen gibt es schon über 100 Jahre und länger. Wir selbst wurden 1908 gegründet, an der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Was sich in diesen knapp 115 Jahren alles getan hat, was unsere Prinzipien damit zu tun haben und wofür wir heute noch einstehen, das alles erfährst du hier.
Wer sind wir nun?
Die KÖHV Rugia steht für Vielfältigkeit und Innovation, welche sich in unseren vier Prinzipien sowie unserem Wahlspruch wiederfinden.
Wir sind eine der ältesten katholischen Studentenverbindungen in Österreich und sind mehr als nur ein Verein.
Im Zentrum unserer Verbindung steht der unstillbare Wunsch, die katholiosche Gemeinschaft und Brüderlichkeit in allem, was wir sagen und tun, zu fördern. Unsere Mission besteht darin, Möglichkeiten im Rahmen von sozialen Aktivitäten, sei es mit Wissenschaftlichen Abenden oder Europacorners, und einen auf Jesus Christus ausgerichteten Lebensstil zu fördern.
Seit unsere Gründung im Jahr 1908 hat sich die Verbindung ständig weiterentwickelt und angepasst. Im Laufe der Jahre konnten wir jedoch einige Themen immer konstant halten: sowohl durch die Organisation von Wohltätigkeitsprojekten als auch durch die ständige Ermutigung unserer Mitglieder, gute Menschen zu sein und die Verpflichtung, das Erbe und die Tradition an jede neue Generation von Mitgliedern weiterzugeben.
Wir verkörpern alle Gesellschaftsschichten in einer ausgeprägt europäischen Geisteshaltung (Europatria) und ermöglichen jungen Studenten, sich in einem traditionsreichen Umfeld zu entwickeln und zu entfalten. Wir unterstützen einander mit unserem Wissen und unserer Erfahrung, ermutigen uns gegenseitig zu guten akademischen Erfolgen und bieten einander eine lebenslange Freundschaft, in der wir einen gemeinsamen Nenner haben: den Glauben an Jesus Christus.
Jung zu sein und sich neuen Herausforderungen zu stellen, war nie einfach. Aus dem Blickwinkel der historischen studentische Entwicklung wurde schon immer beobachtet, dass große Erfolge erzielt werden können, wenn Menschen sich gegenseitig helfen, die gleichen Überzeugungen und Prinzipien teilen und vor allem immer Nächstenliebe praktizieren.
Junge Menschen haben große Ambitionen für Fortschritt und Erfolg zu Beginn ihres Hochschulstudiums.
Unsere Studentenverbindung gibt uns die Möglichkeit, in einen Gesellschaftskreis einzutreten, in dem man sich frei entfalten kann und der uns die Chance gibt, wahre und lebenslange Freundschaften zu finden
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1908
Gründung an der Vetmed. Universität Wien
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1938 - 1945
Verbindungsleben im Untergrund
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1981/82
Freundschaftsband K.Ö.H.V. Amelungia Wien
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1999
Gründung
C.Ö.St.V. Arcadia Wien -
2012/13
letzter Vorort
K.Ö.H.V Rugia -
2022
Gründung Rugiahaus
Woher wir kommen
Die katholische Österreichische Hochschulverbindung Rugia wurde 1908 als Tochterverbindung der Rudolfina im Jahr 1908 an der Tierärztlichen Hochschule als Gegengewicht zu den starken deutschnationalen Kräften gegründet. Bereits im gleichen Jahr erfolgte die Aufnahme in den Cartellverband katholischer Studentenverbindungen.
Hintergrund waren der Kulturkampf zwischen areligiösen („liberalen“), deutschnationalen und christlichen, vor allem aber katholischen Vereinigungen im 19. Jahrhundert. An den Universitäten entstanden aus sogenannten Lesevereinen katholische Verbindungen, um den Deutschnationalen Parole zu bieten Die ersten dieser Verbindungen in Österreich waren die Austria Innsbruck, die Norica , die Austria Wien und auch unsere Mutterverbindung Rudolfina.
Die engagierten Rugen etablierten mit hohem Engagement das katholische Farbstudententum an der Veterinärmedizinischen Hochschule, obwohl wir immer auch Bundesbrüder von anderen Universitäten unter uns hatten. Da viele unserer Rugen aus eher ärmlichem, ländlichem Milieu (viele auch aus Westösterreich) stammten und nach ihrem Studium wieder zurück in ihre Heimat zogen, wurde unser Wahlspruch „Vom Volk (kommen wir) zum Volk (gehen wir) fürderhin“.
Nach dem Ersten Weltkrieg (auch einige Rugen starben in den Schützgräben) gelang es trotz der sehr schwierigen Zwischenkriegszeit, unsere Rugia weiter zu konsolidieren und als politischen Faktor innerhalb der Tierärztlichen Hochschule, aber auch innerhalb des CV, zu etablieren. Dies spiegelt sichj in den Personen der Festredner und Ehrenmitgliedschaften (ein Rektor, Professoren, General- und Vorstandsdirektoren in dieser Zeit)wieder. Eines unserer studierenden Mitglieder damals war der spätere Landeshauptmann von Tirol, Dr. Alfons Weißgatterer.
Die politischen Turbulenzen der Zwischenkriegszeit wirkten sich natürlich auch auf die Rugia aus. Unter anderem mussten nach der Auflösung des CV (gemeinsamer Verband deutscher und österreichischer katholischer Verbindungen)und der Gründung des Österreichischen Cartellverbandes einige deutsche Veterinärstudenten ihre Zugehörigkeit zur Rugia beenden.
1938 war – wie für viele Menschen europaweit – auch für die Rugia das Katastrophenjahr: Die Rugia wurde verboten, die Bude von der SA devastiert und dann enteignet. Es gelang, die Fahne Rugiae und einige unserer Coleurgegenstände zu retten und zu verstecken.
Ein Verbindungsleben konnte natürlich bis Kriegsende nicht stattfinden – gegenseitige Kontakte und Treffen ( unter hohem persönlichem Risiko) sehr wohl.
Umso bemerkenswerter war der rasche Wiederaufbau unserer Rugia nach dem Zweiten Weltkrieg:
Sehr rasch wurde eine neue Bude gefunden, neue Mitglieder rezipiert und die Rugia konnte sich in den fünziger und sechziger Jahren in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik gut etablieren – eine Vielzahl von prominenten Mitgliedern und Ehrenmitgliedern zeigen das. Auch änderte sich die Struktur der Mitglieder – zunehmend traten auch immer mehr „Nichtveterinärer“ der Rugia bei. politischen Fehlentwicklungen gegenzuwirken.
Verkürzt sind die Umwälzungen der letzten 30 Jahre kaum darzustellen. Ein geändertes Rollenbild der Kirche, geänderte Interpretationen von Glaubensinhalten, aber auch politischer Vorgänge, haben uns ebenfalls geprägt
Unsere Gastgeberrolle für die Arcadia im VCS (Vereinigung christlich farbentragender Studentinnen in Österreich) sowie die Erweiterung des Prinzips Patria zu Europatria mit dem Hintergrund, dass unsere Heimat ein vereintes Europa ist, sind Beispiele unserer moderner Auslegung traditioneller, unverrückbarer Prinzipen.
Unsere Rugia ist selbstverständlich auch ein Spiegelbild unserer Gesellschaft –dies zeigt sich vor allem in gesellschaftlichen Veranstaltungen: Waren vor 90 Jahren Tanzabende Höhepunkte im Semester, so waren es in den 50ern und 1960ern das Frühlingskränzchen im Kursalon, später dann eine Beachparty mit zwei Tonnen Sand auf der Bude und heute eben große Semesterabschlussparties.
2010 wurde unsere Rugia offiziell als Opfer des Nationalsozialismus anerkannt. Dies war vor allem ein spätes Signal an alle Bundesbrüder, die damals Kopf und Kragen riskiert hatten und ein Ansporn für alle jüngeren Rugen
Die Prinzipien
Aus der Geschichte heraus entstanden und bis heute für uns relevant geblieben sind unsere 4 Prinzipien. Sie sind Leitlinien für die Entwicklung der Verbindung, Handhabung interner Thematiken und auch die Voraussetzung zur Mitgliedschaft in unserer Verbinung.
Religio
Die Religion spielt im Leben unserer Mitglieder eine wesentliche Rolle, denn unsere KÖHV Rugia ist eine katholische Glaubensgemeinschaft und unterstützt ihre Mitglieder in ihrem Bemühen, nach christlichen Grundsätzen zu leben. Als katholische Studentenverbindung sind wir seit unserer Gründung, aber erst recht in Zeiten der Säkularisierung, zu einem größeren Engagement und zur Vertiefung des eigenen Glaubens aufgerufen.
(Euro-) Patria
Wir stehen für ein geeintes Europa, in dem Österreich eine Rolle zu spielen hat. Das Prinzip Patria verlangt von allen Bundesbrüdern ein Bekenntnis zu einer demokratischen Republik Österreich, die dem Willen zum Funktionieren der Europäischen Union verpflichtet ist. Verlangt ist somit ein Bekenntnis zu den verfassungsrechtlichen Grundsätzen des Rechtstaats.
Scientia
Wir stehen für die Wissenschaft und ihre Lehren sowie dem damit verbundenen Diskurs. Im Laufe des Studiums lernt man viele Studienkollegen kennen, oft nur aus der gleichen Fachrichtung. Um die eigene Perspektive zu erweitern und das Wissensspektrum zu vergrößern, ist es notwendig, Menschen mit unterschiedlichen Interessen zu treffen, die neue Türen in unbekannte Bereiche öffnen können. In unserer Studentenverbindung treffen sich nicht nur Studenten verschiedener Fachrichtungen und Universitäten, die aus unterschiedlichen Regionen nach Wien kommen, um zu studieren, sondern auch zahlreiche erfolgreiche Absolventen aus den unterschiedlichsten Bereichen wie Rechtswissenschaften, Medizin, Politik und Wirtschaft. Diese Menschen sind ein Vorbild und ein Orientierungspunkt für zukünftige Generationen. Diese Zusammenkünfte finden nicht nur auf freundschaftlicher Ebene statt, sondern sind frei von jeglichen sozialen Barrieren und erlauben uns, einen Dialog von Angesicht zu Angesicht zu eröffnen, sodass wir untereinander nicht das Wort „Sie“ verwenden, sondern uns mit dem Wort „Du“ als Symbol für unsere Brüderlichkeit und Wertschätzung ansprechen.
Amicitia
Unser Prinzip der Freundschaft beruht auf einer wechselseitigen Beziehung zwischen Bundesbrüdern, die auf gegenseitiger Wertschätzung aufbaut und von gegenseitiger Sympathie und Vertrauen geprägt ist. Mit unserem Eid schwören wir vor Gott, zu Rugia treu zu stehen, ihren Grundsätzen fest zu folgen, ihre Satzungen gewissenhaft zu beachten, die Freuden und das Leid zu teilen, die Interessen der Verbindung und damit aller ihrer Mitglieder nach besten Kräften zu fördern und alle Freunde und Brüder zu sein. Das Prinzip des Gemeinschaftslebens in Kombination mit dem der studentischen Traditionen gibt uns eine einzigartige Verbundenheit im Laufe des Studiums und auch später in den Karrieren sowie im Privatleben.
Wo du uns findest
Uns Rugia findest du im 1. Bezirk gleich neben dem Wiener Rathaus im Souterrain der Lichtenfelsgasse 1.
Am ehesten findest du uns jeden Dienstag ab 19:30 dort. Ansonsten wirf einen Blick in unser Semesterprogramm oder schreibe einem unserer Mitglieder.
Wann wir da sind
Dienstags: ab 19:30
Veranstaltungen laut Semesterprogramm
Text and Concept: Paul Jesse Werbetexter